Dienstag, 16. August 2011

Juristisch erlaubt, moralisch verwerflich, politisch der Tod

Da hat die BILD mal wieder den Nagel auf den Kopf getroffen. Eine traurige Posse um den zurückgetretenen Christian von Boetticher, der als großes CDU-Talent galt. Klar, niemand wird im die "intensive Liebesbeziehung" vorwerfen. Nur als 39-jähriger mit einer 16-jährigen? Das ist tatsächlich wohl moralisch anstößig.

Heute übertreffen sich die Boulevardmedien natürlich gegenseitig mit Statements der "Freundin". Dort wird von Geschlechtsverkehr beim ersten Treffen im Hotel gesprochen. Spätestens hier gibt es natürlich enorme moralische Probleme, die einen Spitzenkandidaten für eine Landtagswahl politisch angreifbar und erpressbar machen. Der Rücktritt des Hoffnungsträgers ist daher nur nachvollziehbar. Das müssen schwere Stunden für ihn sein, zumal ich glaube, dass ein Comeback zu Guttenbergs wahrscheinlicher ist als ein Comeback von Boettichers.

Bezeichnend für die Medienberichterstattung (und auch das ist typisch für BILD) der Aussteiger aus dem Online-Artikel: "Gestern Nachmittag schrieb Marie auf ihrer Facebook-Seite: „Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert.“ Wenn das tatsächlich so stimmt...

Update: Denkwürdig auch der Satz, den "Briefe-Schreiber" Franz-Josef Wagner an den "lieben CDU-Politiker von Boetticher" zum Ende seines tägllichen BILD-Seite-2-Briefes richtet: "Sie, lieber von Boetticher, Sie sind weder christlich noch sozial. Sie sind ein Lustmolch."

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen