"Für das Ende des menschlichen Lebens gilt das gleiche wie für seinen Beginn: wir haben keine Verfügung darüber und dürfen sie uns auch nicht anmaßen – es sei denn um den Preis unserer menschlichen Würde. (...)
Das Christentum kannte im Mittelalter den Begriff einer „ars moriendi“, der „Kunst des guten Sterbens“, die immer auch eine Lebenskunst meinte: weil sie den Tod nicht verschwieg und verdrängte. Heute gehören zu einer solchen Lebenskunst auch fundierte Informationen über die Möglichkeiten der Medizin, Schmerzen auszuschalten und etwa trotz einer unheilbaren Erkrankung ein weitgehend selbstbestimmt es Leben zu führen. (...)
Hinzutreten muss eine Sterbebegleitung, die ihren Namen ernst nimmt: liebevolle Zuwendung, wenn der Lebensweg zu Ende geht, die persönliche Gelegenheit, bewusst Abschied zu nehmen, eine haltende Hand, wenn die Todesnähe ängstigt. Das erfordert Zeit, persönlichen Einsatz und Geduld – Dinge, die uns teuer erscheinen und tatsächlich wertvoll sind. Der Mensch soll an der Hand des Menschen sterben, nicht aber durch seine Hand."
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