Ich wiederhole mal mein Posting von vor einem Jahr.
Ein Auftrag zum Beten
Den haben die Klarissen am Paulusdom zu Münster. Und heute am Gedenktag
der Hl. Klara von Assisi will ich mich mal den Schwestern vom Dom
widmen, die mich in meiner Studienzeit an der WWU in Münster auch ein
bisschen mitbegleitet haben.
Ich musste gestern schon an die Schwestern denken, als ich die Meldung
las, dass eine US-Studie ergeben hat, dass man durch Beten genauso gut
entspannen kann wie durch Joggen.
Seit 1973 haben die Schwestern, die direkt hinter dem Hochchor des Domes
leben, den Auftrag am und im Dom das geistliche Leben mitzugestalten
und zu beten. Wörtlich schrieb Bischof Tenhumberg: "Deshalb habe ich
an der Domkirche zu Münster einen kontemplativen Konvent
franziskanischer Spiritualität angesiedelt mit dem geistlichen Auftrag,
für ein neues Pfingsten der Kirche zu beten wie die Jünger im
Coenaculum (Apg 1,12-14). Durch ihre zeichenhafte Präsenz im Dom und ihr
franziskanisch-kontemplatives Leben nach der Regel der hl. Klara in
Armut, Gebet und Buße sollen die Schwestern den Gläubigen im Bistum
Münster ein dauernder Anruf sein, sich wieder auf die Mitte des
christlichen Glaubens und die geistlichen Fundamente eines Lebens in der
Nachfolge Christi zu besinnen."
Ihrem Auftrag kommen die Schwestern seitdem treu nach. Seit kurzem gibt es auch eine eigene Homepage. Dort stellen die Schwestern ihre "Lebensbereiche" und "Lebenselemente" (Gemeinsacht, Armut, Gebet, Arbeit und Klausur).
Regelmäßig gestalten die Schwestern die Gottesdienste im Dom mit
insbesondere durch Scholagesang. Ganz besonders präsent sind sie vielen
Münsteranern, aber auch Gästen durch die tägliche Vesper um 17.15 im
Westchor des Domes (jetzt natürlich gerade nicht), die ich zu Studienzeiten auch regelmäßig mitgefeiert
habe. Insbesondere an den Tagen, an denen ein Domkapitular als
Offiziant der Vesper vorstand und der Domorganist an der Orgel saß, bot
der Gottesdienst einen hervorragenden Tagesimpuls und die Möglichkeit
zur Besinnung im stressigen Uni-Alltag. Sehr schön fand ich immer, dass
der Jahreszeit, aber auch dem jeweiligen Gedenk- oder Festtag
angemessen, die Liturgie gestaltet war. Dafür mal an dieser Stelle ein
herzliches Dankeschön.
Übrigens: die Schwestern leben und essen ausschließlich von gespendeten
Lebensmitteln. Auf einer Unterseite mit dem Titel "Klosterküche" werden
regelmäßig die Gerichte mit Rezept und Bild vorgestellt (ich weiß
allerdings nicht, wie aktuell das ist, obwohl "gestern", "heute",
"letzte Woche" darüber steht). Selbst schreiben die Schwestern: "Not
macht erfinderisch, sagt der Volksmund! Und wir Klarissen in
Münster zaubern gerne etwas aus dem, was der Tisch des Herrn für uns
bereitet. Es ist eine tägliche Überraschung was die gebrachten Spenden
für Kreativität auslösen."
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