Donnerstag, 6. Oktober 2011

Kathedrale des Bistums Faro: Sé

Ein paar mehr Bilder aus dem Algarve-Urlaub. Heute geht es in die Hauptstadt der Algarve, nach Faro (da, wo die ganzen Ferienflieger landen.) Faro ist auch Bistumsstadt. Hier residiert der Bischof des Bistums Algarve oder auch Bistum Faro. Gegründet wurde die Diözese 1577 durch Papst Gregor XIII. und ist Suffragan des Erzbistums Évora. Bischof ist gegenwärtig Manuel Neto Quintas SCI. Zum Bistum gehören 78 Pfarreien. 350.000 der 400.000 Einwohner sind katholisch. 45 Priester zzgl. 18 Ordensgeistliche versorgen das Bistum zurzeit.



So habe ich in Faro natürlich auch die Kathedrale des Bistums besucht, von außen eher unscheinbar, aber mit einem großen Platz davor.

Unverschämt finde ich übrigens, dass der Besuch der Kathedrale, die man über einen gepflegten Innenhof mit saftig grünem Rasen betritt, wegen des Domschatzes, 3 Euro kostet und man auch nicht nur die Kathedrale besichtigen kann.


Die Kathedrale mit Namen "Sé" weist Stilelemente der Gotik, Renaissance und des Barock auf. Errichtet wurde die Kirche im 13. Jahrhundert auf Resten einer frühchristlichen Kirche und einer arabischen Moschee.
Schwer beschädigt wurde die Kathedrale bei einem schweren Erdbeben 1755. Erhalten ist heute nur noch die untere Hälfte des Turms. Die obere Hälfte des Turms, die bei dem Beben einstürzte wurde durch einen offenen Dachstuhl ersetzt, der kaum höher als das Hauptschiff ist. Den Turm kann man auch erklimmen über eine abenteuerliche Stufenkonstruktion. Oben ist die Läuteanlage komplett offen zugänglich, sodass man auch die Glocken mit der Hand anschlagen kann. Übrigens fliegen die Flugzeuge auch so nah an einem vorbei, dass man auch sie beinahe "anschlagen" könnte.


 


 



Beim Wiederaufbau des Kirchenraumes wurden Lang- und Querhaus durch Stilelemente von Barock und Renaissance ergänzt, das ein wunderbares Stil-Durcheinander im Innenraum anrichtet. Interessanterweise wirkt der Innenraum trotz seiner eigentlich sehr begrenzten Größe sehr weit, was wohl vor allem an den schmalen Säulen liegt. Erwähnenswert sind noch der Chroraum mit üppig vergoldeter Kassettendecke sowie die Seitenkapelle "Capela de Nossa Senhora do Rosário", die lückenlos mit den typisch portugiesischen weiß-blauen Kacheln ausgekleidet ist. Dargestellt ist die Flucht aus Ägypten. Interessant auch eine Seitenkapelle vorne links vom Altar. Dort gibt es sogar Buntfenster. Die habe ich in Portugal kaum gesehen.





 

Ebenso bemerkenswert ist auch die direkt nebem dem Chor gelegene Kapelle "Capela do Santo Lenho", die mich aufgrund des Tisches und der zwei Stühle irgendwie an ein Standesamt erinnert.




















Für alle Musikfreunde sind auch die beiden Orgeln der Kathedrale von Interesse. Auf einer Empore, die , steht die große, rote Orgel mit spanischer Trompetenbatterie. - eine Barockorgel, die zwischen 1716 und 1751 von Francisco Cordeiro gebaut wurde und zu den schönsten Portugals gehören soll. Unten vor dem Altar gibt es noch ein kleines Barockpositiv.



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