Freitag, 25. Mai 2012

Er trifft meinen Nerv

Natürlich muss ich ehrlich sein. Noch zu seiner Zeit als Kölner Weihbischof war ich nicht sehr begeistert von ihm. Aber - das muss ich eingestehen - das war ein vorschnelles Urteil, ich wusste zu wenig von ihm. Und noch etwas kommt hinzu: in der Hauptstadt wirkt er wie befreit und verwandelt. Ja, ich bin irgendwie ein Fan von Erzbischof Woelki geworden. Er trifft genau meinen Nerv und ich halte ihn für einen hervorragenden Oberhirten, der es auch versteht, medial zu überzeugen - auch in der Hauptstadtpresselandschaft.

Wie oft denke ich bei Talkshows zu Kirchenthemen: da müsste jetzt ein überzeugender Vertreter sitzen und nicht schon wieder Matussek? Kardinal Woelki wäre sicher ein guter Kandidat. In einem Interview mit Radio Vatikan (beworben auf dem Blog von Pater Hagenkord), auf das Klemens von Benedicte Deus aufmerksam gemacht hat, beweist er wieder, wie er seine Rolle als Hirte, als den Menschen naher Seelsorger versteht. Und sein Status als Berlins Don Camillo mit dem Fahrrad scheint zumindest im Wedding schon Kult zu sein.

Kleine Kostprobe:
"Sie genießen es also, im Wedding zu leben und Rainer Maria Woelki sein zu können? Wenn ich das richtig verstanden habe, dann ist das keine Taktik.
Genau. Das ist so und ich kann natürlich im Wedding nicht einfach so leben, denn die Menschen wissen schon genau, wer ich bin und ich werde angesprochen, vom Bäcker angefangen über die Frau, die die Currywurstbude betreibt und Leute, die davor stehen.Auf der anderen Seite bin ich einer von ihnen. Und das ist etwas ganz Wichtiges und ganz gutes, dass sie spüren, dass ich auch so ein wenig vom dem Normalleben weiß, das Menschen heute zu leben habe."

Ich wünschte, einige weitere Bischöfe würden sich ein Beispiel nehmen...

1 Kommentar:

  1. Hier ein ganz langer Artikel in der "Welt am Sonntag" über ihn: http://www.welt.de/print/wams/politik/article106381932/Roter-Hirte.html

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