Gestern war also der zweite Ruhetag bei der diesjährigen Tour de France. Wie schon beim ersten wage ich mal eine kleine Rückschau.
Wie siehts also aus? Die Tour scheint tatsächlich entschieden zu sein. Die Sky-Mannschaft ist bärenstark, Chris Froome sogar beängstigend gut. Wir sehen bisher aber trotzdem eine abwechslungsreiche Tour mit vielen Attacken, Fluchtgruppen, die mit großen Abständen ins Ziel kommen, natürlich auch viele taktische Manöver.
Was fällt auf? Die Abstände sind sehr groß. Schon der 20. der Gesamtwertung hat vor den zwei großen Pyrenäen-Etappen über 20 Minuten Rückstand, Rang 30 schon über 45 Minuten. Viele der Favoriten erleben ihre Krisen (ein Zeichen für weniger Doping?). Auch Cadel Evans, der Tour-Sieger von 2011, musste nach einer Attacke in den Alpen später sogar abreißen lassen. Anderes Beispiel: der Vuelta-Sieger von 2011, Juan José Cobo, der damals vor den jetzt bei der Tour führenden Bradley Wiggins und Chris Froome einkam, ist schon abgeschlagen. Platz 34, 54 Minuten Rückstand.
Was regt auf? Natürlich Doping, auch wenn nicht so viel zu Tage tritt, wie es schon mal war. Die Razzia bei di Gregorio vor einer Woche, jetzt das gefundene Diuretikum bei Fränk Schleck. Einzelfälle? Ich hoffe es, glaube aber nicht so recht dran. Leider. Und ein ebenso großer Aufreger? Die Nagelattacke auf der Sonntagsetappe. Wie kann man nur Menschen gefährden mit so einer Sch****-Aktion? Der Kroate Kiserlovski hat sich sogar bei einem Sturz mit seinem dann defekten Rad das Schlüsselbein gebrochen.
Was kommt noch? Zwei schwere Pyrenäen-Etappen. Heute über den Ararat, den hl. Berg der Tour de France, den Col du Tourmalet, dieses Jahr auch das Dach der Tour. Dann eine Überführungsetappe, ideal für Fluchtgruppen mit Fahrern aus Teams, die noch nicht so im Vordergrund standen. Am Samstag der finale Showdown im Zeitfahren und die Tour d'Honneur am Sonntag Richtung Paris.
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