Über domradio.de bin ich auf einen KNA-Artikel zur Vatileaks-Affäre gestoßen. Details zum Verbleib des Kammerdieners, seiner Möglichkeit zum Messbesuch, einer möglichen Begnadigung und seinem "würdevollen Essen":
"Unterdessen sitzt Paolo Gabriele in der Kaserne der vatikanischen
Gendarmerie weiter in Untersuchungshaft. Die Einrichtung der etwa 16
Quadratmeter großen Zelle ist eher spartanisch: Bett, Tisch und ein
Kruzifix. Auf einen Fernseher muss der Kammerdiener verzichten, ein
eigenes Bad ist vorhanden. Die Haftbedingungen seien "sehr würdevoll",
sagte Papanti-Pelletier. Seine Begründung klingt sehr italienisch: Der
Inhaftierte bekomme schließlich die gleiche Pasta wie die Gendarmen.
Auch für das geistliche Wohl des Inhaftierten ist gesorgt: Am
Sonntag hat der Kammerdiener eine Messe im Vatikan besucht, in
Begleitung von zwei Gendarmen, jedoch ohne Handschellen. Wie lange er
noch in Untersuchungshaft sitzen wird, ist bislang nicht absehbar. Nach
vatikanischem Recht darf die Untersuchungshaft jedoch höchstens 100 Tag
dauern.
Sollte Gabriele am Ende eines Prozesses zu einer Haftstrafe
verurteilt werden, müsste er allerdings umziehen: Über ein richtiges
Gefängnis verfügt der Vatikanstaat nicht. Die Lateran-Verträge sehen für
solche Fälle die Möglichkeit einer Inhaftierung in italienischen
Haftanstalten vor.
Und welche Rolle spielt der Papst selbst? Er könnte theoretisch
jederzeit in das Verfahren gegen seinen Kammerdiener eingreifen, sagte
der vatikanische Jura-Professor. Benedikt XVI. könnte ihn etwa
begnadigen. Üblicherweise fällt ein Staatoberhaupt eine solche
Entscheidung nach Aussage des vatikanischen Richters jedoch erst am Ende
eines Prozesses."
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