Dienstag, 12. Juni 2012

Sicut incensum nach dem Bloggertreffen

Das Bloggertreffen in Freiburg, an dem ich aus verschiedenen Gründen nicht teilnehmen konnte, hat ja seitdem in der Blogoezese viele viele Rückblicke und Reaktionen ausgelöst. Ich verlinke sie nicht alle hier, das ist ja ohnehin schon hinreichen bekannt, wer so alles sich geäußert hat. Ich habe sie alle mit großem Interesse gelesen und bin zum Teil erstaunt.

"Wir katholischen Blogger" scheinen ja tatsächlich die Bandbreite der Katholizität abzubilden und nicht der verschworene, verpanzerte Traditionalistenhaufen zu sein. Und das ist auch sehr gut so. Viele Dinge, die man auch von Norbert Kebekus lesen kann, unterschreibe ich sofort. Das individuelle Glaubenszeugnis steht im Vordergrund bei den allermeisten.

Weil ich - unabhängig vom Treffen in Freiburg - ohnehin schon was länger über die Ausrichtung dieses Blogs und meiner Posts nachdenke, kommen mir die Anregungen des Treffens sehr gelegen. Was will ich hier mit diesem Blog? Warum schreibe ich? Ist das nicht alles zu egozentrisch?

Was mich also umtreibt ist der Versuch, aktuelle politische Geschehnisse, insbesondere kirchenpolitische ein bisschen zu hinterfragen und zwar nicht alle, sondern einfach die, die mir gerade auffallen. Mein besonderes Interesse für die Liturgie (und ja, alle mit dem Wort "Kampfkatholiken" herumwerfenden aufgepasst:) im ordo novus. Zur "alten Liturgie" hatte ich bisher noch keinen Zugang. Ich lehne sie nicht ab, lese begeistert von den Berichten darüber, bin aber - auch wegen meines sehr jungen Alters - in der ordentlichen Form der Liturgie zu Hause. Häufig äußert sich das liturgische Interesse zwar in der meckernden Bestandsaufnahme, aber ich könnte mich auf jedes Mal drüber aufregen. Genauso wie über viele Artikel in den Mainstream-Medien, wie der aktuelle Artikel von Peter Wensiersky bei Spiegel Online. Dazu kommen natürlich noch die sehr vielen Posts zu meinen persönlichen "Leib- und Magen-Themen" Sport und Musik. Besonders hier liegt wohl die ganz persönliche Farbe.

Gerade das "Gemecker" war ja wohl auch Thema auf dem Bloggertreffen. Ich kann nachvollziehen, dass das kaum zu einer Neuevangelisierung beiträgt, wenn man nur über Kleinigkeiten und Spezialfragen sich auslässt. Aber irgendwie gehört es dennoch dazu. Kirche wird nach außen hin vor allem durch die Liturgie wahrgenommen. Schließlich sind auch bei den Kirchenfernsten hier die häufigsten Berührungspunkte, wenn man mal an die Feier der Sakramente denkt. Ich fühle mich zwar nicht als Wächter der Liturgie, das kann ich und will ich auch nicht sein, ich habe dafür auch viel zu wenig Ahnung, aber er Erhalt und die "saubere, vollständige Feier" ist mir sehr wichtig. Schließlich kann man sich der Feier der Geheimnisse doch dann am Besten hingeben, das gilt zumindest für mich, wenn man sich nicht laufend über die Art und Weise der Ausführung Gedanken machen muss. Meine Gedanken zum liturgischen Wissen hatte ich ja schon mal kundgetan.

Wie soll es hier also weitergehen? Ich versuche seit einiger Zeit eh schon etwas weniger zu meckern und etwas politischer zu schreiben. Das ist ein Weg, den ich auch weiter verfolgen will. Gerade der grandiose Post bei "Pax et Bonum" zeigt mir aber auch, dass jeder eben auch seinen Weg weiterverfolgen muss. Mein Forum hier ist zu klein, um auch mal ein valides Leser-Votum einzuholen. Wenn jemand etwas zur (Neu-)Ausrichtung sagen möchte, so werde ich den Kommentar sicher gern studieren. Was es aber auf jeden Fall weitergeben wird ist die viele Musik hier. Das machen nicht so viele andere Blogger in der Intensität, so ich das feststellen kann und das ist ja auch ein Weg der Glaubensweitergabe, für mich zumindest. Viele der Festgeheimnisse erschließe ich mir durch die "passende" Musik immer wieder neu und mag diese Gedanken oder auch einfach nur das betreffende Stück hier der Öffentlichkeit preisgeben. Ein Stück persönliches Zeugnis eben.

Eine spannende Zeit in der Kirche und in der Blogoezese. Toll, dass ich dabei sein kann und ich mich habe überzeugen lassen, an den Start zu gehen, nach Zweifeln zu Beginn.

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