Kleiner Lektüretipp (Update: Ach, der liebe Stanislaus, war mal wieder schneller!). In der Rheinischen Post hat sich der im März ernannte Kölner Generalvikar, Dr. Stefan Heße, zur Lage der Kirche in Deutschland geäußert. Zwar ist das Gespräch erwartungsgemäß nicht die Neuerfindung der kirchlichen Arbeit, aber dennoch sind einige sehr bemerkenswerte Aspekte enthalten. Hier Auszüge:
Zur Arbeit der Kirche in Bezug auf verschiedene Bevölkerungsgruppen:
"Es gibt seit ein paar Jahren die sogenannte Sinus-Milieu-Studie, die gesellschaftliche Gruppen im Hinblick auf Vorlieben und Verhalten untersucht. Da muss man einräumen: Die meisten dieser Milieus erreichen wir zurzeit leider nicht. Ich glaube aber, dass es Wege gibt, sie anzusprechen. Das Wichtigste ist, den Glauben authentisch zu verkünden und bei den Menschen zu beginnen, zu denen man einen Bezug aufbauen kann."
"Theologen und Bischöfe sagen ziemlich deutlich: Die Zeit der Volkskirche ist vorbei. Denn dass Gesellschaft und Kirche nicht mehr deckungsgleich sind, wird jeder bestätigen. Das bedeutet aber nicht, dass wir uns auf "den heiligen Rest" zurückziehen. Der Anspruch bleibt: "Geht hinaus in alle Welt und lehret alle Völker." Wir müssen damit rechnen, dass der Samen nicht überall aufgeht und gedeiht. Trotzdem gilt es zu säen."
Zur "Entweltlichung":
"Ich habe den Papst nicht so verstanden, dass er mit dem Terminus von der "Entweltlichung" der Kirche die Abschaffung der Kirchensteuer gemeint hat. Gemeint ist: Unsere Botschaft ist zwar immer an die Menschen und die Welt gerichtet. Dass wir der Welt aber manchmal zum Verwechseln ähnlich sehen und in ihr aufgehen, ist das Problem. Das unterscheidend Christliche ist das Entscheidende."
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