"Als er im vergangenen Sommer überraschend zum neuen Erzbischof von Berlin berufen wird, kostet ihn die Nachricht ein paar schlaflose Nächte: Rainer Maria Woelki, als Flüchtlingskind in einer katholischen Wohnsiedlung im Köln der Fünfziger Jahre aufgewachsen, wollte ursprünglich nur ein "ganz normaler rheinischer Priester" werden. Die Aussicht, vom frommen Rheinland in den eher ungläubigen Osten zu wechseln, stellte ihn vor besondere Herausforderungen.
Persönlich allerdings bedeutete der Umzug an die Spree für Woelki die Rückkehr an den Ort einer prägenden Begegnung: Während des Studiums schmuggelte er theologische Literatur zu Kommilitonen in den Osten der Stadt. So bekam er Kontakt zu Kardinal Meisner, der den jungen Theologen nach seinem Wechsel in den Westen Deutschlands unter die Fittiche nahm.
Unter dem als Bischofsmacher bekannten Meisner machte Woelki entgegen eigener Planung schnell Karriere, wurde erst Geheimsekretär des traditionsbewussten Kardinals und schließlich Bischof.
Wie sein Lehrmeister gilt auch Woelki als konservativ, seine Haltung zu kontroversen Themen wie Homosexualität, Zölibat und der Rolle von Frauen im Kirchenamt sorgte in der Hauptstadt für eine zunächst eher skeptische Begrüßung. Schon wenige Wochen nach seiner Ernennung wartete eine erste große Bewährungsprobe auf den frischgebackenen Erzbischof – der Chef kam zu Besuch und lockte Zehntausende ins vollbesetzte Olympiastadion. Rainer Maria Woelki bestand nicht nur diese Prüfung als Gastgeber, sondern zerstreute mit seiner Bereitschaft zum kritischen Dialog auch die größten Befürchtungen.
Bei THADEUSZ erzählt Erzbischof Woelki von den ersten Monaten im neuen Amt, verrät, ob Berlin wirklich eine Stadt der verlorenen Seelen ist. Und bekennt, wie oft er dafür betet, dass der 1. FC Köln mal wieder Deutscher Meister wird."
Ich fand den Thadeusz recht angenehmn. Nicht so ein Boulevard-Moderator wie Plasberg & Co.
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