Sonntag, 8. April 2012

Liturgie hautnah an Ostern

Da hatte ich nun zwei Dienste an der Orgel, gestern um 21 Uhr die Osternacht und heute um 10 Uhr das Hochamt, zwei verschiedene Kirchen, zwei Zelebranten. Zwei Gottesdienste, wie sie hätten unterschiedlicher nicht sein können.

Osternacht: Die Kurzfassung der Kurzfassung. Ich wollte vorher noch dem Zelebranten ein paar Lieder- und Gestaltungsvorschläge machen, wurden alle abgelehnt mit dem Hinweis "Wir müssen das hier kompakt halten. Wir machen hier nur eine gute Stunde." Da vergeht einem irgenwie alles.

Osterfeuer in einer verschwindend kleinen Schale, frei formulierte Begrüßung, heißer Segen über das Feuer und dann "wir versuchen jetzt die Kerze anzuzünden, wenn es nicht geht, machen wir es hinten in der Kirche noch mal." 21.02 Uhr: Prozession in die Kirche. Leicht gekürztes Exsultet, dann Kurzfassung des Schöpfungsberichtes, kein Antwortgesang, nach dem Gebet der Exodus. Gebet, Gloria. Ostern! 21.15 Uhr!!! Das es kein Osterlied, sondern ein Gloria wurde, konnte ich noch erwirken, "aber bitte nur zwei Strophen!"

Nach der Römerbriefs-Lesung das "kleine" Osteralleluja auch ohne Vers. Evangelium und keine Predigt. Direkt danach die Allerheiligenlitanei in Kurzfassung und einer eigenen Form, dann Kurzfassung der Wasserweihe, Kurzfassung der Tauferneuerung, dann Besprengung der Gemeinde.

Zum Sanctus sollte es "Lobt froh den Herrn, ihr jugendlichen Chöre" geben, aber das war noch zu verhindern. Dann gings recht "normal" weiter. Zum Schluss sollte es "Das Grab ist leer" sein - "aber bitte nur zwei Strophen!". 22.10 Uhr: Frohe Ostern!


Ostersonntag: 10 Uhr Osterhochamt. Vom Zelebranten wusste ich, dass ich recht freie Hand habe. Es gab zwar nur eine Lesung, aber ok. Der Rest war dann gut katholisch.
Drei Strophen "Das Grab ist leer" zu Beginn, dann "Kyrie" aus der "Missa de Angelis",  alle drei Strophen "Allein Gott in der Höh sei Ehr" zum Gloria, nach der Lesung die Ostersequenz mit "Christ ist erstanden" und dann Halleluja.

Das Credo III, "Das ist der Tag" zur Gabenbereitung, 491 und 492. Zur Kommunion hab ich dann die "Messias"-Arie "Ich weiß, dass mein Erlöser lebt" gespielt, zum Dank alle sechs Strophen von "Gelobt sei Gott im höchsten Thron". Nach dem Schlussgebet dann das Te Deum, Strophe 1, 7 und 8 von "Großer Gott, wir loben Dich" und zum Schluss alle vier Strophen von "Freu Dich, Du Himmelskönigin". Als Nachspiel gab es dann das Festpräludium über "Christ ist erstanden" von Moritz Brosig.

Es mag sein, dass ich vieles zu eng sehe, aber irgendwie gefällt mir - nicht wegen meiner Liedauswahl - diese zweite Feier deutlich besser.

Jetzt aber Schluss und allen noch einmal frohe und gesegnete Ostern!

"Surrexit Christus spes mea"

2 Kommentare:

  1. Zielvorgabe für Ostern 2013: Osternacht in 45 Minuten? Der Zelebrant scheint seine liturgischen Kenntnisse wahrscheinlich in der Baumschule und liturgischen Stil bei irgendeiner Freikirche im Schlußverkauf erworben zu haben ... da kann ich gut nachvollziehen, daß man den Eintrag mit "Surrexit Christus SPES MEA" unterschreibt ... ;-)

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  2. Tja, ich kenne da noch jemanden, der zu Ostern bitter enttäuscht worden ist. Dazu kommt heute im Laufe des Tages noch was.

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