Ich hatte ja schon in meinem Tour-Post von vor ein paar Tagen meinem Unmut Luft gemacht, aber diese neue Meldung im Fall Contador macht mich wirklich wütend. Jetzt ist die Verhandlung vor dem Internationalen Sportgericht auf November verschoben. Aber schauen wir noch mal auf den Ablauf der Dinge.
Juli 2010: Contador wird am zweiten Tour-Ruhetag positiv auf Clenbuterol getestet. Erst 6 Wochen (!) später -das ist der erste Hammer - werden die Ergebnisse veröffentlich und Contador gesperrt. Wenigstens etwas.
Dann der zweite Hammer, vier Monate später, der zuständige spanische Radsportverband hebt die Sperre auf. Unfassbar. Warum? Contador gibt an, kontaminiertes Fleisch gegessen zu haben. Das ist ja mittlerweile eine beliebte Standardausrede.
Nächster Schritt: Weltradsportverband (UCI) und Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) legen Protest gegen das Urteil ein. Ja, die UCI scheint kapiert zu haben, dass die Fans weniger werden und niemand mehr gedopte Überflieger sehen will. Jetzt ist der internationale Sportgerichtshof zuständig. Für Juni wird die Verhandlung angesetzt, 11 Monate später. In der Zwischenzeit hat Contador die dreiwöchige Italien-Rundfahrt, den Giro gewonnen. Unglaublich.
Aber wirds erst richtig hart. Die Verhandlung wird auf Anfang August vertagt, für nach der Tour de France. Contador darf mitfahren, unter Vorbehalt, dass ihm evtl. alle Titel wieder aberkannt werden.
Wenigstens gewinnt er in Frankreich nicht und wird nur Fünfter. Es gibt doch Gerechtigkeit im Radsport.
Und nun? Wieder vertagt, bis Ende November. Das heißt, bei einer Verurteilung könnte es schon 2012 sein, mehr als 1,5 Jahre nach dem positiven Test. Das ist Irrsinn und macht den Radsport kaputt. Also stellt diese Farce ein. So verliert der Radsport Fans um Fans und der letzte Funken Glaubwürdigkeit geht verloren.
Die weitere Verschiebung bedeutet hoffentlich nicht, dass Contador freigesprochen wird. Das wäre die größte Farce.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen