Dienstag, 13. August 2013

Ein Protestant spricht mir aus der Seele

Stanislaus' Tipp folgend habe ich mir das Interview mit Christian Lehnert auf evangelisch.de einmal zu Gemüte geführt und muss sagen, der Mann hat in vielen Punkten Recht. Erstaunliche Dinge kann man dort lesen, die sich manch katholischer Liturge gerne mal zur Herzen nehmen sollte.

Mein Lieblingsabsatz:

"Wir erleben tatsächlich eine Verschulung des Gottesdienstes. Er wird missverstanden als Lehrstunde für christliche Weltanschauung. Nichts ist für einen Segen tödlicher, als wenn vorher erklärt wird, was ein Segen sei. Denn so zerstöre ich die Offenheit auf das ganz Andere hin. Anders als die Predigt braucht die Liturgie eine heilsame Unverständlichkeit und Unverfügbarkeit. (...)
Jemand, der nie in die Kirche geht, erwartet nicht, dass er dort alles versteht. Er freut sich im günstigen Fall sogar daran, dass alles anders ist, als was er gemeinhin erlebt. Dass der Gottesdienst eben etwa keine Talkshow ist, keine Meinungsbildung. Der Gottesdienst braucht Elemente, die die Feiernden übersteigen – sprachlich und emotional."

(Christian Lehnert auf evangelisch.de)

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