Dienstag, 11. März 2014

Verhältnismäßigkeit kein Thema?

Manchmal muss man sich schon wundern. Da kocht etwas hoch im Herbst, ein Bischof soll Geld verprasst haben, vom "Protzbischof" ist die Rede. 31 Millionen Euro für seinen "Bischofssitz". Gleichzeitig noch der Strafbefehl wegen der falschen eidesstattlichen Erklärung. Später zahlt er 20.000 Euro. Gut, ok eine moralische Instanz wie ein Bischof sollte so etwas nicht tun, aber was wird der Mann seitdem förmlich wie die Sau durchs Dorf getrieben? Ich wundere mich bis jetzt, dass es einen ARD-"Brennpunkt" und ein ZDF-"Spezial" gab.

Ein halbes Jahr später. Mit Uli Hoeneß steht eine Fußball-Ikone vor Gericht. In Bayern kommt seine moralische Integrität sicher nicht weit hinter den Bischöfen, er gilt als Wohltäter und guter Bürger. Jetzt kommt immer mehr und mehr heraus, wieviel Geld er sich statt als Steuern abzuführen in die eigene Tasche gesteckt hat. Die Rede ist von mittlerweile über 27 Millionen. Aber von Sondersendungen ist natürlich keine Rede, stattdessen debattiert man immer noch über die Frage, wie schwer sein Lebensstil und seine Spenden etc. ihn entlasten können.

Ohne Wertungen in den Fällen Tebartz-van Elst und Hoeneß abgeben zu wollen - ich bin in diesen Dingen nicht bewandert genug, um das sachkundig tun zu können -, also ohne über Fehler der beiden Herren zu urteilen, frei von der Schuldfrage, nur mal gegeneinander gestellt:

31 Millionen zum Teil gemeinschaftlich entschieden für ein Gebäude, dass mindestens zu Teilen der Öffentlichkeit zugänglich ist sind eine ganz schlimme Geschichte und 27 Millionen am Staat vorbeigewirtschaftet dergleichen nicht?

Wo ist die Verhältnismäßigkeit?

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