Sonntag, 19. Januar 2014

Wertschätzung und Emanzipation der Frau

Es ist eine Debatte, die zugleich immer wieder neu und doch auch schon ganz alt ist. Es geht um die Gleichberechtigung von Frau und Mann. Frauen, die sich in einem von Männern dominierten Gesellschaftssystem zurecht nicht wertgeschätzt fühlten, haben natürlich das Recht auf Gleichbehandlung und Gleichberechtigung. Das ist selbstverständlich Konsens. Das überhaupt noch zu erwähnen ist doch eigentlich schon überflüssig. Gleichberechtigung sollte doch einfach Normalzustand sein!

Weniger Verständnis kann ich allerdings immer noch für "Kampf-Feministen" aufbringen, die überall und zu jedem Thema ihren Senf dazu geben müssen und bei deren Thesen mir häufig nur ein Kopfschütteln in den Sinn kommt. Noch viel schlimmer aber ist, was gerade in Deutschland und Europa, in den USA etc. diskutiert wird.

Zum einen debattiert das EU-Parlament zum dritten Mal über den umstrittenen und schon zweimal abgelehnten "Estrela-Bericht". Die Abgeordnete Estrela kämpft mit allen Mitteln und Tricks für ihre Entschließung. Es geht um zwangsweisen Sexualkundeunterricht und ein "Menschenrecht auf Abtreibung". Die Ablehnung ihres Berichts im Europaparlament sieht sie als persönliche Kränkung, vermutet einen "Rechtsruck" in Europa und sieht die Rechte der Frau gefährdet.
Gleichzeitig gibt es eine breite Forderung auf Rezeptfreiheit der "Pille danach", eine Fortschreibung der Debatte von vor ziemlich genau einem Jahr. Auch hier werden immer wieder die Rechte der Frau angeführt.

Bin ich so schlecht informiert, dass mir beides nicht in den Kopf will? Wieso dient die rezeptfreie "Pille danach" den Rechten der Frau? Wieso soll sie ein "Menschenrecht auf Abtreibung" haben? Ich sehe genau das Gegenteil darin. Ist es wirklich ein Zeichen der Wertschätzung der Frau, wenn sie sich über Abtreibung und "Pille danach" definiert?

Inhaltlich bin ich ohnehin mit beiden Debatten nicht einverstanden. Die "Pille danach" ist nicht nur hochgradig gesundheitsschädigend. Sie kann ja auch - weitergedacht - zu einem Machtinstrument werden, wenn die "Pille danach" einfach als nachträgliches Verhütungsmittel benutzt würde
und vielleicht sogar die Männer die Frauen damit unter Druck setzen könnten.
Und eine Abtreibung hat ja nicht nur körperliche, sondern auch psychische Auswirkungen. Ist das Recht auf Selbstbestimmung der Frau soviel größer als das Lebensrecht des noch ungeborenen Kindes? Härtefälle wie Vergewaltigungen bieten natürlich immer besondere Konfliktsituationen. Um die geht es mir hier aber gar nicht.

Noch mal zum Punkt der Gleichberechtigung und Wertschätzung der Frau zurück. Ist es nicht vielleicht genau das Gegenteil, was hier gefordert wird? Wird nicht die Frau zum sexualisierten Objekt kleingemacht, dass die eigenen und die sexuellen Wünsche des Partners in den Vordergrund stellt? Ich kann keine Wertschätzung der Frau sehen, in dem sie immer und überall sich einen Hormoncocktail verabreichen kann. Ich kann auch ebenso wenig eine Wertschätzung darin sehen, dass die Frau ihre Gleichberechtigung über Abtreibung definiert.

10 Kommentare:

  1. Die Sache mit den Radikalfeministinnen und der Pille, egal ob davor oder danach ist ganz einfach .
    Das was eine Frau ausmacht ist ihre Fähigkeit (die reine Fähigkeit) Kinder zu kriegen und zu stillen.
    Daher dient alles was dazu dient das zu unterdrücken, sprich die Frau den Männern gelich zu machen, der Emanzipation.
    Will heißen die Treibkraft vieler Feministinnen ist nicht die Frau Frau sein und werden zu lassen, wie das ja Gottes Wille, ist dass jeder er selber wird, so wie er von Gott gedacht worden ist.
    Nein die Treibkraft ist der Neid (warum eigentlich?) auf die Männer und der Versuch diesen gleich zu werden. Eigentlich glaubt (Und glaubte wohl) noch nie jemand so an die Überlegenheit der Männer, wie diverse Feministinnen!
    Komische Sache, man könnte fast sagen so doof können nur Frauen sein, leider!

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    1. Das was eine Frau ausmacht ist ihre Fähigkeit (die reine Fähigkeit) Kinder zu kriegen und zu stillen.

      RICHTIG! Und ob sie nebenbei noch eine Polizeidirektion leiten kann (und darf!) oder eine grossartige Schriftstellerin oder Zimmermeisterin ist, darf dabei keinerlei Rolle spielen.

      Sie schaffen es wirklich, die Frauen auf das wesentliche zu reduzieren: Gebärmaschinen.

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    2. Was ist denn dann mit Frauen, die keine Kinder kriegen/stillen können. Sind das jetzt keine Frauen?

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    3. Da es möglich ist, daß ein Mädchen oder eine Frau diese Fähigkeit, Kinder zu bekommen verliert oder von Anfang an nicht hat, kann es nicht sein, daß dies eine Frau ausmacht. Es ist schön, ein Kind empfangen zu können und es ist dies etwas, das nur Frauen können, man kann aber meines Erachtens nicht sagen, daß dies allein eine Frau ausmacht - dazu kommt mehr.

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    4. Liebe Leute, ein bisschen Nachhilfe in Biologie: Woran erkennt man das männliche Tier? Jawohl am Schniedel udn woran das weibliche? Jawohl an den Zitzen. Und auch der Mensch ist teilweise zumindest Tier und daran kann man ihn unterscheiden, genauso wie bei den Dackeln!
      Und um bei der nackigen Biologie zu bleiben in den meisten Herden pflanzen sich nur die auserwählten Tier (Alpha Männchen bzw Leitwölfin) fort, alle anderen pflanzen sich nicht fort aber man unterscheidet immer noch männliche und weibliche Tiere.
      Es handelt sich hier also um eine Anlage und diese Anlage bedingt auch andere Unterschiede.
      Bis die obsolet werden dauert es, nämlcih bis wir es in den Himmel geschafft haben und dort nicht heiraten (= in der Sprache der Bibel auch Synonym für Sex haben und Kinder kriegen) sondern seine werden wie die Engel.
      Und somit ist der ganze genderkram das was es immer ist, nämlich den Himmel auf der Erde zu errichten. Durchgeknalltes Christentum, nennt Manfred Lütz das immer.

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    5. Daß sich Männer und Frauen unterschieden, hat doch aber zumindest hier niemand bestritten? Es ging um deine etwas eigenwillige Definition des Begriffs Frau, die sich an der Gebär- und Stillfähigkeit als Essenz festmachte, die übrigens auch bei Tieren natürlich fehlen oder verlorengehen kann. Ich hatte mal ein Streifenhörnchen, das keine Milch hattte. Deshalb bleibt es trotzdem ein weibliches Tier, wie auch eine Frau immer eine Frau bleibt, ob sie nun gebären oder stillen kann oder noch Brüste hat oder nicht.

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    6. Es geht darum dass diese Unterschiede zwischen Mann und Frau zu rein äußerlichen Unterschieden wie Haarfarbe gemacht werden sollen.
      Fakt jedoch ist, egal ob ich Milch habe oder nicht, bin ich weiblich weil ich die Anlage dazu haben Milch haben zu können.
      Aus diesem Unterschied ergeben sich alle anderen Unterschiede, die daher kommen dass der männlich Mensch auf Zeugung udn Schutz der Zeugung hin geordnet ist und der weibliche Mensch auf Empfangen udn nähren (sprich betüteln) des Geborenen hingeordnet ist.
      Weil der Mensch nun mal Mensch und nicht Tier ist, so kann er und muss er diese Anlagen auch transzendieren, aber sie bleiben, eine Ordensfrau ist immer anders als ein Ordensmann, weil sie andere Anlagen hat die sei eben nicht für Mann und Kinder lebt, sondern direkt für Christus, aber als Frau, sprich mit Hütetrieb und Hingabe im Wortsinn.
      Wenn wir Katholiken das nicht mehr klar haben, haben wir der ausufernden Genderei nix entgegenzusetzen, weil wir dann im Grunde auch dafür sind, aber bitte nicht so schnell

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    7. Zu meinem Beitrag eins vorher wollte ich als Nachtrag noch schreiben: darüber, ob der Chromosomensatz XX eine Frau ausmacht, könnte man nun trefflich philosophieren. Das paßt auch hier: Vermutlich nicht. Der Mensch, und somit, das, was eine Frau ausmacht, also eher das Produkt seiner biologischen Anlagen und seiner Erfahrungen, die ihn ebenfalls tief stark prägen dürften.

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  2. Wieso soll sie ein "Menschenrecht auf Abtreibung" haben?

    Wieso soll sie es nicht haben? Sie würden sich doch auch verbitten, dass irgendein beliebiger anderer Mann oder eine andere Frau * über ihren Körper entscheiden will.
    Ist es denn nur für Männer ein Menschenrecht, über den je eigenen Körper zu entscheiden?

    *(bei den Frauen wollen ja besonders Männer, vor allem Männer ohne Frauen, über deren Körper entscheiden)

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    1. Eine Abtreibung betrifft nicht nur den Körper der Frau (beispielsweise wie beim Entfernen eines Tumors o.ä.), sondern auch das Leben eines anderen Menschen (nämlich dessen im Leib der Frau). Es mag zwar blöd und unfair von der Natur ausgedacht sein, daß das ausgerechnet das weibliche Geschlecht betrifft und keinen Mann. Aber das Recht auf Selbstbestimmung endet dort, wo das Lebensrecht des Anderen beginnt. Wer also vom "Recht auf Abtreibung" spricht, der verkennt dabei, daß es hier um die Tötung eines Menschen geht. Und darauf gibt es einfach kein Recht.

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