Donnerstag, 9. Mai 2013

Segen sein

Im Eröffnungsvers zur Messe an Christi Himmelfahrt betet die Kirche, wie es in der Apostelgeschichte heißt: "Ihr Männer von Galilää, was steht ihr da und schaut zum Himmel empor?" Als ich heute diesen Vers hörte, musste ich spontan an die Geschichte mit dem ungläubigen Tomas denken. Kann ich nicht auch wie Tomas in die Wunden greifen? Kann ich nicht auch einfach stehen bleiben und zum Himmel schauen?

In der Predigt gab es dann berührende Gedanken zu hören. Ausgehend vom Gedanken der Schriftstellerin Zenta Maurina: "Meine Wurzeln sind im Himmel" ging es zu einen Gedanken Robert Schumans, dass man seinen Blick nicht nur aufs Irdische richten, sondern in den Himmel richten sollte, aber nicht wie ein "Hans-guck-in-die-Luft" sondern in der Erwartung des Himmels. Da war es doch wieder, das "Ich-will-auch-nach-oben-schauen".

Aber zurecht müssen wir wohl noch einen Gedanken weitergehen. Bei der Himmelfahrt segnet der Herr seine Jünger, blickt sie dabei an und schickt schließlich seinen Heiligen Geist. Das ist eben der Auftrag. Nicht nur starr nach oben schauen und träumen und sehnen, sondern den Geist, der den Herrn gegenwärtig sein lässt, in sich aufnehmen und dann Segen zu sein, insbesondere für die Mitmenschen Segen zu sein. So wie viele Heilige Segen waren für die Menschen. Nie zuvor war mir auch die Verbindung von Himmelfahrt und Pfingsten so plastisch vor Augen.

Der Vorschlag des Predigers, wie man schon im ganz kleinen etwas Segen sein kann, ist eine mir auch seit Kindertagen bekannte und immer noch sehr geschätzte Geste. Die Eltern zeichnen den Kindern, die aus dem Haus gehen, ein kleines Kreuzzeichen auf die Stirn und werden so zum Segen.

Eine wirklich schöne Predigt, die auch ein Segen war an diesem Himmelfahrtstag. Bei dem schönen Wetter konnte man auch heute ganz hemmungslos in den Himmel schauen und den Tag genießen.

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