Mittwoch, 6. Juni 2012

Vatileaks und die Pasta

Über domradio.de bin ich auf einen KNA-Artikel zur Vatileaks-Affäre gestoßen. Details zum Verbleib des Kammerdieners, seiner Möglichkeit zum Messbesuch, einer möglichen Begnadigung und seinem "würdevollen Essen":

"Unterdessen sitzt Paolo Gabriele in der Kaserne der vatikanischen Gendarmerie weiter in Untersuchungshaft. Die Einrichtung der etwa 16 Quadratmeter großen Zelle ist eher spartanisch: Bett, Tisch und ein Kruzifix. Auf einen Fernseher muss der Kammerdiener verzichten, ein eigenes Bad ist vorhanden. Die Haftbedingungen seien "sehr würdevoll", sagte Papanti-Pelletier. Seine Begründung klingt sehr italienisch: Der Inhaftierte bekomme schließlich die gleiche Pasta wie die Gendarmen.

Auch für das geistliche Wohl des Inhaftierten ist gesorgt: Am Sonntag hat der Kammerdiener eine Messe im Vatikan besucht, in Begleitung von zwei Gendarmen, jedoch ohne Handschellen. Wie lange er noch in Untersuchungshaft sitzen wird, ist bislang nicht absehbar. Nach vatikanischem Recht darf die Untersuchungshaft jedoch höchstens 100 Tag dauern.


Sollte Gabriele am Ende eines Prozesses zu einer Haftstrafe verurteilt werden, müsste er allerdings umziehen: Über ein richtiges Gefängnis verfügt der Vatikanstaat nicht. Die Lateran-Verträge sehen für solche Fälle die Möglichkeit einer Inhaftierung in italienischen Haftanstalten vor.


Und welche Rolle spielt der Papst selbst? Er könnte theoretisch jederzeit in das Verfahren gegen seinen Kammerdiener eingreifen, sagte der vatikanische Jura-Professor. Benedikt XVI. könnte ihn etwa begnadigen. Üblicherweise fällt ein Staatoberhaupt eine solche Entscheidung nach Aussage des vatikanischen Richters jedoch erst am Ende eines Prozesses."

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